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Centurio

Centurio

Centurio auf Grabmedaillon, 2. Jhd. n. Chr., Joanneum, Graz
Centurio auf Grabmedaillon, 2. Jhd. n. Chr., Joanneum, Graz
Centurio um 70 n.Chr (Rekonstruktion)
Centurio um 70 n.Chr (Rekonstruktion)
Centurio in einer historischen Nachstellung
Centurio in einer historischen Nachstellung
Helm eines Centurios Ende des 1. Jhdts., vorne der Weinstock
Helm eines Centurios Ende des 1. Jhdts., vorne der Weinstock

Centurio („Hundertschaftsführer“, von lat. centum = hundert) war die Bezeichnung für einen Offizier der römischen Legion. Normalerweise befehligte der Centurio eine Centuria („Hundertschaft“) oder eine vergleichbare Einheit der Auxiliartruppen. Der Name deutet zwar auf „hundert“ hin, jedoch bestand eine reguläre Centuria schon in der frühen Republik nur aus etwa 80 Legionären.

Im Gegensatz zu den Stabsoffizieren, die aus dem Ritterstand oder Senatorenstand kommen mussten, stiegen Centurionen immer aus dem Mannschaftsdienstgrad auf; damit konnte theoretisch jeder römische Bürger Centurio werden. In der Anfangsphase der Legion wurde der Centurio von seinen Soldaten gewählt, später durch den Legaten, den Legionskommandeur ernannt. Dabei bedurfte in der Kaiserzeit die Ernennung der Bestätigung durch den Kaiser. Der Zenturionenstand bildete das Rückgrat der römischen Armee und war für die Disziplin und Ordnung der Truppen von entscheidender Bedeutung. Es gibt eine Vielzahl von Berichten über die Härte, aber auch Tapferkeit der Centurionen. Im Gegensatz zu den Mannschaften und „Unteroffizieren“ wurden viele Centurionen nach Ablauf ihrer Dienstzeit nicht entlassen, sondern blieben bis zu ihrem Tod bei der Armee.

Der Centurio war als Vorgesetzter für die Ausbildung und die Ausrüstung seiner Legionäre verantwortlich. Er hatte das Recht, seine Leute auszuzeichnen und zu bestrafen; für Letzteres wurde auch vielfach der Weinstock (vitis) eingesetzt, den er als Zeichen seines Ranges bei sich trug (wahrscheinlich geht der traditionelle Offiziersstock der britischen Armee auf dieses Rangabzeichen zurück). Außerdem unterschieden sich Ausrüstung und Uniformierung der Centurionen von denen der Mannschaften, am auffälligsten durch den quer getragenen Helmbusch („crista transversa“), die Beinschienen und das auf der linken Seite getragene Schwert. Sein Sold betrug mindestens das Vierfache desjenigen eines einfachen Soldaten. Er musste sein Zelt nicht mit anderen Soldaten teilen und ihm stand ein eigenes Reitpferd und ein zusätzliches Tragtier zu. Die Rüstung und die Auszeichnungen eines Centurio finden sich vielfach auf Grabsteinen verstorbener Offiziere dargestellt.

Untergliederung 

Centurio war kein einheitlicher Rang. Zwar standen Centurionen mit wenigen Ausnahmen alle einer Centurie vor, der eigentliche Rang ergab sich dabei jedoch aus der Stellung dieser Centuria innerhalb der Legion, die sich in zusätzlichen Bezeichnungen ausdrückte. Dabei wurde zunächst unterschieden zwischen den Centurionen der verschiedenen Manipeln (in aufsteigender Bedeutung) Hastaten, Principes und Triarier (Letztere oft als Pili bezeichnet), diese wiederum nach dem Kommandeur der ersten („prior“) und zweiten („posterior“) Centuria eines Manipels. Also sah die Rangfolge so aus (aufsteigend):

  • Posterior Hastatus
  • Prior Hastatus
  • Posterior Princeps
  • Prior Princeps
  • Posterior Pilus (Triarier)
  • Prior Pilus (Triarier)

Dabei bestand jedoch nur zwischen dem Prior und Posterior des gleichen Manipels ein echtes Vorgesetztenverhältnis. Allen anderen Centurionen übergeordnet waren die der ersten Kohorte, in der das Feldzeichen geführt wurde:

  • Primus ordo; (also Primus Prior Hastatus usw.)

Ganz besonders der:

  • Primus pilus; "erster Speer", oberster Centurio einer Legion, Verantwortlich für den Schutz des Legionsadlers, Berater des Legaten
  • Primus pilus bis; Centurio, der seine zweite Amtszeit als Primus Pilus absolviert
  • Primipilaris; ehemaliger Primus Pilus

Außerdem noch:

  • Princeps praetorii; Centurio, der zu einem Stab abgestellt ist
  • Centurio supernumerarius; wörtlich "der überzählige Centurio", Centurio mit speziellen Aufgaben, ohne eigene Einheit.

Durch diese starke Untergliederung fällt es schwer, den Centurio mit modernen Dienstgraden zu vergleichen. In seiner Funktion als Führer einer nur 80 Mann starken Infanterieeinheit entspricht er kaum einem Hauptmann. Ein Primus Pilus wäre dagegen vielleicht einem Oberst vergleichbar, ging aber in seinem gesellschaftlichen Prestige weit darüber hinaus.

Primus Pilus

Der Primus Pilus führte die erste Centuria, welche während einiger Zeit des römischen Reiches die doppelte Mannstärke der übrigen Centurien hatte und den Legionsadler führte. Die Position des Primus Pilus war eine ganz außerordentliche Ehre, die meistens nur im letzten Jahr vor der Entlassung eingenommen wurde. Sie war auch mit erheblichen finanziellen Privilegien verbunden, so dass danach den Primipilari oft ein Aufstieg in die Ritterschaft oder der Wechsel in bedeutende Verwaltungsposten (z. B. Provinzverwaltung) möglich war. In der Legion war der Primus Pilus nur dem Legaten, den sechs Tribunen und dem Praefectus Castrorum unterstellt.

Für die Kaiser stellten die Primipilari ein Reservoir fähiger Führer dar, die nicht in die Strukturen der etablierten Machteliten Roms verstrickt waren.

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